Sokrates


Mir scheint als habe Sokrates als erster die Philosophie herabgerufen von den von der Natur selbst verborgenen Dingen, mit denen sich alle Philosophen vor ihm beschäftigt hatten und er soll sie zum gemeinsamen Leben hingeführt habne, so, so, dass er nämlich nach den Tugenden, Fehlern, überhaupt nur nach den guten und schlechten Dingen fragt, dass er auch der Meinung war, dass die Himmelserscheinungen entweder fern von unserer Kenntnis sind, oder wenn sie sehr bekannt sind, dass sie dennoch nichts zum guten Leben beitragen. Er setzte sich mit ungefähr allen Reden, die von diesen, die jenen hörten, verschieden und ausführlich niedergeschrieben worden waren, so auseinander, dass er selbst nichts bekräftigt, die anderen widerlegt, sagte, dass er nichts wisse außer dieses selbst und dass er die übrigen damit übertreffe, weil jene, die das nicht wissen, glauben zu wissen und er selbst aber weiß das eine, dass er nichts weiß und er soll durch das Orakel von Delphi wegen dieser Sache und allem Gesagten als der Weiseste gelten, weil dieses sei die Weisheit des Menschen, nicht zu glauben zu wissen, sondern nicht zu wissen. Da er das beständig sagte und bei dieser Meinung blieb, erschöpfte sich seine ganze Rede nur darin die Tugend zu loben und die Menschen zum Streben nach Tugend zu ermahnen, wie man an den Büchern der Sokratiker und besonders Platons erkennen kann.